Ersatz für gestohlene Bronzetafel am Völpker Bürgerpark enthüllt
2018 war das 900-jährige Bestehen Völpkes beziehungsweise die urkundliche Ersterwähnung groß gefeiert worden. Zur Erinnerung an das Jubiläum mit seinem spektakulären Festumzug hatte die Gemeinde eine in Form einer Schriftrolle gestaltete Bronzetafel gestiftet bekommen und diese auf einen Monolithen montiert, der als Gedenkstein am Bürgerpark aufgestellt wurde. Vor knapp einem Jahr dann der Schock: die Plakette im Wert von 3500 Euro war von Dieben aus dem Stein gerissen worden und ist seither auf wahrscheinlich Nimmerwiedersehen verschwunden.
Ersatz soll her, darauf hatte sich der Gemeinderat dann im Sommer 2020 verständigt. Ratsmitglied Ralf Scherer, der auch schon an der Jubiläumsfeier federführend mitgewirkt hatte, ergriff dazu die Initiative und fand die Lösung quasi vor der Haustür. Das Ergebnis wurde am 1. Mai enthüllt: eine schlichte und doch gediegene Holztafel in Form eines Wappens, gefertigt von Bernhard Orzel aus dem Nachbardorf Sommerschenburg.
Vermutlich auf dem Schrottplatz verschleudert
„Wir erinnern uns noch gern an den 8. September 2018 zurück“, sagte Ralf Scherer im Rahmen der zwangsweise kleingehaltenen Präsentation am Bürgerpark. „Es war ein herrlicher Spätsommertag mit unzähligen Eindrücken. Die Bronzetafel hier am Stein sollte die Erinnerung daran bewahren. Leider hatten wir nicht sehr lange Freude daran, da sie voriges Jahr in einer Nacht- und Nebelaktion gestohlen und dann vermutlich für ein paar Euro auf dem Schrottplatz verschleudert wurde.“ Die Gemeinde habe aus dieser bitteren Erfahrung gelernt. Die Ersatzbeschaffung sollte in einem weit geringeren materiellen Wert erfolgen, um nicht wieder Gefahr zu laufen, Opfer von fremder Gier zu werden. Ein gewisser Schick war natürlich dennoch gewünscht.
Fündig wurde Scherer, als er beim Heimatverein Völpe/Badeleben einige Aufnahmen der Schnitz- und Skulpturenwerke von Bernhard Orzel zu Gesicht bekam. Flugs war Kontakt zu dem Pottburger Freizeitkünstler mit den geschickten Händen aufgenommen – und er sagte natürlich nicht nein. Ein Gestaltungsentwurf wurde erarbeitet und Ende 2020 dem Gemeinderat vorgelegt. Der Vorschlag erhielt volle Zustimmung, Bernhard Orzel konnte loslegen.
„Das ging recht schnell“, so der kunstfertige Holzwurm. Die Materialwahl fiel auf das überaus witterungsbeständige Mahagoniholz. Mit dem Schnitzeisen meißelte Orzel die Inschrift „1118–2018 | 900 Jahre Völpke“ ein und veredelte sie mit einem Blattgoldanstrich. Eingearbeitet wurde schließlich noch eine kleine Plastik des Völpker Gemeindewappens. Groben Schutz vor Schmutz und Beschädigung bietet eine Plexiglasscheibe.
Materialwert unter 200 Euro
Einhellige Meinung der Anwesenden: ein gelungenes Werk. Bürgermeister Kai Bögelsack meinte: „Ich bin großer Holzfan und finde sie daher fast besser als die vorherige Tafel. Auf jeden Fall sind die Zahlen und die Schrift besser zu sehen. Herzlichen Dank dafür an den Schöpfer sowie an Ralf Scherer, der sich um alles gekümmert hat!“
Alles, was Diebe nun anlocken könnte, wäre der ideelle Wert des Täfelchens. „Wir liegen alles in allem bei unter 200 Euro“, betonte Ralf Scherer und hat die Hoffnung, dass dies wenig genug ist, um räuberische Umtriebe diesmal vom Gedenkstein fernzuhalten.
Die neue Gedenktafel besteht aus Mahagoniholz; sie wurde von Hobbykünstler Bernhard Orzel aus Sommerschenburg gefertigt.
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